Beschreibung
Schon in den ersten paar Takten der Einleitung definieren zwei musikalische Zitate unverkennbar den alpinen Raum und Österreich. Eine Bläserweise erklingt und wir sind im Ötscherreich angelangt.
Die folgende Eisenweise hat fast schon etwas Bürgerliches. Die Schlösser der Most- und Eisenbarone erstrahlen im Glanze des Wohlstandes, den Industrie und Landwirtschaft in das Alpenvorland gebracht haben. Da pfeift auch schon die Mariazellerbahn, doch anstelle der Dampflokomotive gleitet die topmoderne Himmelstreppe durch die Landschaft: Eine neue Zeit ist auch auf der Schmalspurbahn angebrochen. Über Jahrhunderte gleich geblieben aber ist die Frömmigkeit der Wallfahrer auf der Via Sacra. In religiöser Einkehr erklingt ein uraltes Marienlied im Bläserquartett, die Orgel antwortet. Doch was ist das? Aus dem Choral wird unvermittelt ein lässiger Jazz-Walzer. Die elegante Melodie lädt fast schon zum Tanz ein, doch der Ruf des Tenorhorns zum Gebet lässt uns zurückfinden auf die Via Sacra – den Wallfahrtsweg der Jahrhunderte.
Und da begegnen wir ihm, dem Totgeglaubten, dem Ausgestorbenen: Da ist Moritz, der letzte Ötscherbär. Scheinbar spielend trollt er über die Wiese, doch majestätisch bleibt die Begegnung mit dem Letzten seiner Art, bevor er unseren Blicken entschwindet. Einmal noch erklingt die Bläserweise und mit der Himmelstreppe nehmen wir Abschied von diesem so einmaligen und vielfältigen Kulturraum.
Die Besetzung benötigt obligate Flügelhörner. Das Sopransaxophon ist optional, bringt aber eine moderne Note in den ansonsten traditionell gehaltenen Orchesterklang. Eine diatonische Harmonika kann ebenfalls optional mitspielen. Leider ist aber dafür keine Stimme in Griffschrift verfügbar.